Verweildauer

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Definition

Als Verweildauer wird die vollständige Zeitspanne bezeichnet, die ein Nutzer auf einer bestimmten Webseite verbringt. Neben der Absprungrate (Bounce Rate) gilt die Verweildauer als eine wichtige Kennzahl für die Bewertung der Qualität von Website Inhalten.

Bedeutung der Verweildauer für das Ranking einer Webseite

Die Frage, ob Suchmaschinen die Verweildauer der Besucher auf einer Seite als Ranking-Signal verwenden, wird von SEOs seit Jahren ausführlich und kontrovers diskutiert. Google hält sich bei dieser Frage, wie bei fast allem, was seine Algorithmen betrifft, bedeckt und gibt keine definitive Auskunft. Allgemein wird jedoch davon ausgegangen, dass Suchmaschinen die Verweildauer als Rankingfaktor berücksichtigen. Grund für diese Annahme ist unter anderem, dass zum Beispiel Google selbst sich zum Ziel gesetzt hat, den Suchmaschinen Nutzern genau die Webseiten als Ergebnisse zu liefern, die deren Suchanfragen umfassend beantworten. Google möchte seinen Nutzern zu jedem Thema die Informationen bieten, nach denen sie wirklich suchen. Die durchschnittliche Verweildauer ist ein Indiz dafür, dass eine Webseite diese Anforderungen erfüllt, und wird daher aller Wahrscheinlichkeit nach als Rankingfaktor verwendet.

Erhöhung der Verweildauer

Erhöhung der Verweildauer
Abbildung: Verweildauer - Autor: Seobility - Lizenz: CC BY-SA 4.0

Jeder Internetnutzer besucht eine Website mit einer bestimmten Erwartung. Beispielsweise kann er nach einer Lösung für ein bestimmtes Problem oder Informationen zu Produkten suchen oder auch einen Kauf anstreben. Je besser eine Website diese Erwartungen erfüllt, umso länger ist in der Regel die durchschnittliche Zeitdauer, die ein Besucher auf einer Website verbringt.

Aus diesem Grund sollte es eine Website einem Besucher so einfach wie möglich machen, seine Bedürfnisse zu befriedigen. Hierzu gehört, dass die Website übersichtlich strukturiert und intuitiv nutzbar ist. Besucher sollten sich problemlos auf der Seite zurechtfinden, einfach durch die Seiten navigieren können und nicht lange suchen müssen. Leserfreundliche, mit Zwischenüberschriften und Absätzen gut strukturierte Texte verleiten zum Lesen. Bilder und eingebettete Videos können den Inhalt auflockern, bieten zusätzliche Informationen und erhöhen die Verweildauer ebenso wie Links zu weiterführenden Inhalten.

Nicht zuletzt sollte der Inhalt einer Webseite immer das halten, was der in den Suchergebnissen angezeigte Titel und die Description den Suchmaschinen Nutzern versprechen.

Aussagekraft

Trotz ihrer Wichtigkeit für die Beurteilung der Qualität einer Website, sollte die Aussagekraft der Verweildauer immer auch hinterfragt werden. Der Grund für die Notwendigkeit einer kritischen Betrachtung liegt in der Art und Weise, wie Google Analytics die Verweildauer eines Users berechnet. Google Analytics verwendet Zeitstempel, um aufzuzeichnen, wann Seiten geladen wurden, d.h. es speichert den Zeitpunkt, zu dem jede Seite geöffnet oder ein Ereignis ausgelöst wurde. Ein Seiten Ladevorgang oder ein Ereignisauslöser werden dabei als "Treffer" bezeichnet. Google Analytics setzt bei jedem Treffer einen Zeitstempel. Die Verweildauer wird dann anhand des Unterschieds zwischen dem Zeitpunkt des ersten Treffers und dem Zeitpunkt des letzten Treffers bestimmt. Es sind also immer mindestens zwei Seitenaufrufe (oder zwei Ereignisse) erforderlich, damit Google Analytics die Zeitspanne messen kann.

Wenn ein Besucher nur eine Seite geladen hat und keine Ereignisse auslöst, wird die Verweildauer des Besuchs infolgedessen als 0 angegeben, auch wenn er sich lange auf der Seite aufgehalten hat. Dies bedeutet, dass die von Analytics angegebene durchschnittliche Verweildauer tendenziell niedriger ist als die tatsächliche Zeit, die ein Nutzer auf der Website insgesamt verbracht hat.

Durch das "Parken" von Webseiten durch die User kann es ebenfalls zu Verzerrungen bei der durchschnittlichen Verweildauer kommen. Parken bedeutet, dass User mehrere Webseiten, zum Beispiel Nachrichtenportale, in jeweils einem eigenen Browsertab öffnen, um diese dann nacheinander zu lesen. Dabei sind die User nur auf jeweils einer Seite aktiv. Wenn sie die letzte Seite erreichen und durchscrollen, ist die Seite bereits lange geöffnet und Analytics misst eine sehr lange Verweildauer. Diese Verweildauer hat mit der tatsächlichen, vielleicht nur ein paar Sekunden betragende Zeit aber nichts zu tun.

Andererseits muss eine kurze Verweildauer nicht zwangsläufig ein Hinweis auf einen für Besucher wenig hilfreichen Inhalt sein. Webseiten, auf denen Besucher schnell die gesuchten Informationen finden, werden meist bereits nach kurzer Zeit wieder verlassen. Wenn die gesuchten Informationen nur einen geringen Umfang haben, wie beispielsweise Kontaktdaten, ist die Verweildauer ebenfalls nur kurz. Ist bei kurzen Verweildauern gleichzeitig die Absprungrate hoch, deutet dies jedoch auf ein als "Pogo Sticking" bezeichnetes Nutzerverhalten hin, welches durch Inhalte mit einer geringen Relevanz für die Suchanfragen der User ausgelöst wird. Beim "Pogo Sticking" springen die Nutzer von den SERPs auf eine Webseite und innerhalb kurzer Zeit wieder zurück zu den Suchergebnissen, um eine weitere Webseite aufzusuchen.

Eine generelle Richtgröße, ab welcher Zeitspanne die Verweildauer für eine Webseite ausreichend lang ist, gibt es nicht. Für die Webseite eines Frisiersalons ist eine ausreichend lange durchschnittliche Verweildauer sicherlich kürzer als für eine Webseite, die technische oder medizinische Fachinformationen bereithält.

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