Semantische Suche: Unterschied zwischen den Versionen

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Die semantische Suche (engl.: semantic search) ermöglicht es Suchmaschinen wie Google, die Bedeutung einer Suchanfrage besser zu verstehen und präzisere Ergebnisse anzuzeigen. Dabei betrachtet der zugrundeliegende Algorithmus einzelne Wörter, Teilsätze, Sätze etc. in Nutzeranfragen und in dem von der Suchmaschine [[Indexierung|indexierten]] Content nicht einfach als Zeichenketten, die mit anderen Zeichenketten verglichen werden. Stattdessen versucht der Algorithmus, den Bedeutungsgehalt zu interpretieren, also „den Sinn hinter den Worten“ zu verstehen. Damit nähert sich die semantische Suche grundsätzlich der menschlichen Kommunikation zwischen Sender und Empfänger an – mit Folgen für das Online-Marketing und speziell die Suchmaschinenoptimierung (SEO).
 
Die semantische Suche (engl.: semantic search) ermöglicht es Suchmaschinen wie Google, die Bedeutung einer Suchanfrage besser zu verstehen und präzisere Ergebnisse anzuzeigen. Dabei betrachtet der zugrundeliegende Algorithmus einzelne Wörter, Teilsätze, Sätze etc. in Nutzeranfragen und in dem von der Suchmaschine [[Indexierung|indexierten]] Content nicht einfach als Zeichenketten, die mit anderen Zeichenketten verglichen werden. Stattdessen versucht der Algorithmus, den Bedeutungsgehalt zu interpretieren, also „den Sinn hinter den Worten“ zu verstehen. Damit nähert sich die semantische Suche grundsätzlich der menschlichen Kommunikation zwischen Sender und Empfänger an – mit Folgen für das Online-Marketing und speziell die Suchmaschinenoptimierung (SEO).
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Version vom 30. September 2021, 11:21 Uhr

Was bedeutet semantische Suche?

semantische Suche
Abbildung: Semantische Suche - Autor: Seobility - Lizenz: CC BY-SA 4.0

Die semantische Suche (engl.: semantic search) ermöglicht es Suchmaschinen wie Google, die Bedeutung einer Suchanfrage besser zu verstehen und präzisere Ergebnisse anzuzeigen. Dabei betrachtet der zugrundeliegende Algorithmus einzelne Wörter, Teilsätze, Sätze etc. in Nutzeranfragen und in dem von der Suchmaschine indexierten Content nicht einfach als Zeichenketten, die mit anderen Zeichenketten verglichen werden. Stattdessen versucht der Algorithmus, den Bedeutungsgehalt zu interpretieren, also „den Sinn hinter den Worten“ zu verstehen. Damit nähert sich die semantische Suche grundsätzlich der menschlichen Kommunikation zwischen Sender und Empfänger an – mit Folgen für das Online-Marketing und speziell die Suchmaschinenoptimierung (SEO).

Wesentlich für eine solche Suche ist also, dass sie auf einem tieferen Verständnis von Suchintention und Webseiteninhalten beruht, beides treffgenauer miteinander abgleicht und darauf basierend die Suchergebnisseiten (SERPs) generiert. Da sie hierzu unter anderem die Beziehungen zwischen Wörtern und deren Sinn sowie den Kontext der Suchanfrage berücksichtigt, handelt es sich bei der semantischen Suche nicht mehr um das bei Suchergebnissen früher übliche Keyword-Matching. Sie geht weit darüber hinaus, nutzt verstärkt interne und externe Wissensquellen und setzt Entitäten und Ontologien zueinander in Relation.

Für die SEO ist diese Weiterentwicklung von großer Bedeutung. Denn sie trägt entscheidend dazu bei, dass sich in der Suchmaschinenoptimierung ein Paradigmenwechsel vollzieht.

Ein Beispiel

Durch die dynamische Wissensdatenbank Knowledge Graph ist Google in der Lage, bei immer mehr Anfragen als semantische Suchmaschine zu fungieren – so wie es etwa GoPubMed in der Biomedizin vorgemacht hat. Das bedeutet, dass Google komplexere Suchanfragen immer häufiger selbst dann noch zielsicher beantworten kann, wenn zentrale Suchbegriffe fehlen.

Im Beispiel unten trifft dies auf das vormals unverzichtbare Keyword „Beatles“ zu. Dennoch liefert Google per Featured Snippet und teils auch in „Nutzer fragen auch“ oben auf der ersten SERP die richtige Information bzw. den passenden Content aus.

Beispiel der semantischen Suche

Screenshot der ersten SERP bei der Suche nach „wer spielte bass in der band die mit hey jude einen welthit hatte“ google.com

Warum wird die semantische Suche wichtiger?

In Fällen wie diesem sorgt die semantische Suche für eine größere Nutzerzufriedenheit. Im Online-Marketing und in der SEO gewinnt sie dadurch zunehmend an Gewicht. So gilt es für Website-Betreiber heute, ihre Seiten und insbesondere ihren Content entsprechend zu optimieren, um mit ihren inhaltlichen Angeboten im Idealfall weiterhin von Google als relevant eingestuft zu werden. Mehr dazu im Abschnitt „Bedeutung für die SEO“.

Neben der User Experience – und eng damit verbunden – ist Voice Search ein weiterer Treiber der Entwicklung. Hier wird die Suche überwiegend in Form ganzer Sätze oder längerer Suchphrasen vollzogen. Um passende Suchergebnisse ausgeben zu können, müssen Siri, Alexa, Googles Sprachassistent etc. auf ein umfangreiches Hintergrundwissen zugreifen können und über ein semantisches Verständnis verfügen.

Dieses Verständnis kommt auch dann zum Tragen, wenn Nutzer ihre Fragen ungenau formulieren und/oder einen oder mehrere Schlüsselbegriffe nicht kennen und diese umschreiben. Die semantische Suche muss daher genaue Kenntnisse von Synonymen und deren „Beziehungsgeflecht“ haben, um die eigentliche Suchintention ermitteln zu können.

Entsprechendes gilt für Homonyme, also mehrdeutige Begriffe. Deren definitive Bedeutung erschließt sich meist nur im sprachlichen Kontext ihrer Verwendung.

Insgesamt wird die semantische Suche wichtiger, weil Nutzer immer höhere Erwartungen an die Leistungsfähigkeit von Suchmaschinen haben. Ob nun per Voice Search oder durch manuelle Eingabe in die Suchmaske: Nutzer möchten heutzutage möglichst schnell die am besten mit ihrer Frage matchenden Suchergebnisse erhalten, ohne dafür großen Aufwand betreiben zu müssen. Eben das ist durch die Fortschritte bei Google gewährleistet.

Wie funktioniert die semantische Suche bei Google?

Die Entwicklung der semantischen Suche bei indexbasierten Suchmaschinen wird insbesondere von Google vorangetrieben. Beim Marktführer basiert sie im Kern auf modernen Technologien der Informations- und Wissensverarbeitung wie Künstliche Intelligenz, Machine Learning und Natural Language Processing.

Die letztgenannte Technologie befähigt Google, die natürliche Sprache zu verstehen. Der Algorithmus versucht dabei, die vielfältigen Beziehungen zwischen Wörtern, Sätzen und ganzen Texten zu ergründen. Dadurch „begreifen“ Suchmaschinen, was die einzelnen Wörter einer Suchanfrage sowohl in ihrem inneren Zusammenhang untereinander als auch im äußeren Kontext der Suchanfrage bedeuten. Aufgrund ihres semantischen Verständnisses können sie so auf die Suchintention rückschließen und ihren Index sehr gezielt nach dazu passendem Content durchsuchen.

Voraussetzung hierfür – und für die SEO von hoher Relevanz – war bei Google die Einführung des Knowledge Graph im Jahr 2012. Der Knowledge Graph ist eine interne Wissensdatenbank, die eine Vielzahl eindeutig identifizierbarer Entitäten wie Unternehmen, Personen, Orte etc. „kennt“ und unterscheidet und diese mit Ontologien (Informationen mit logischen Relationen) verknüpft. Vereinfacht ausgedrückt, erzeugt der Knowledge Graph in Abhängigkeit von Suchanfrage, Suchhistorie und Standort des Nutzers, weltweitem Suchverlauf und jeweiliger Schreibweise immer wieder neue thematische Zusammenhänge.

Neben Entitäten und Ontologien sind für die Arbeit des Knowledge Graph auch externe Datenquellen wichtig. Dazu greift er unter anderem auf Daten von Wikipedia, Wikidata und anderen vertrauenswürdigen Websites zurück.

Die semantische Suche wird durch regelmäßige Anpassungen des Algorithmus kontinuierlich optimiert. Bedeutsam sind für die SEO die folgenden großen Google-Updates.

Hummingbird

Seit 2013 sorgt Hummingbird bei Google für bessere Suchergebnisse. Keywords spielen bei Suchanfragen und der Ausgabe der Ergebnisse seither keine so große Rolle mehr wie früher. Stattdessen fokussiert Google primär die Suchintention des Nutzers.

RankBrain

RankBrain hilft Google, das Ranking in den SERPs exakter auf die Suchanfragen abzustimmen und Nutzern relevantere Suchergebnisse anzuzeigen. Seit 2015 steht die Qualität des Contents im Besonderen und von Webseiten im Allgemeinen noch mehr im Mittelpunkt.

BERT

BERT optimiert bei komplexen Long-Tail-Suchanfragen seit 2018 das semantische Verständnis von Google und führt ebenfalls zu besseren Ergebnissen. Damit wird der Umgang mit Mehrdeutigkeiten und Bedeutungsnuancen erleichtert.

Bedeutung für die SEO

Vieles deutet darauf hin, dass der semantischen Suche in der SEO der Status eines Game Changers zukommt. Ausschlaggebend dafür sind in erster Linie die veränderten Suchgewohnheiten der Nutzer und ihre wachsenden Ansprüche an die Qualität und Verfügbarkeit von Suchergebnissen. Durch die sukzessive Verbesserung des semantischen Verständnisses trägt Google dem seit Jahren Rechnung.

Die in der Folge noch mehr im Fokus stehende Suchintention des Nutzers können semantische Suchmaschinen nun exakter denn je identifizieren. Insofern ist es längst nicht mehr zielführend, bei Google auf Rankings für einzelne Keywords abzuzielen bzw. die eigenen Inhalte lediglich durch die Verwendung von Keywords zu optimieren. Denn aus Sicht von Google führt diese überkommene SEO-Taktik zu in der Summe suboptimalen Suchergebnissen – zumal sich dahinter nicht selten minderwertiger Content verbirgt, der viele Fragen offenlässt. Indem also die ganzheitliche Beantwortung von Suchanfragen im Algorithmus immer wichtiger wird, wirkt die Suchmaschine SEO dieser Fasson konsequent entgegen, um im Rahmen der Suche die User Experience auf der eigenen Seite zu verbessern.

Daher sollten Online-Marketing und SEO die für das eigene Unternehmen und dessen Zielgruppe relevanten Themen umfassend, tiefgehend und auf qualitativ hochwertige Weise behandeln, sodass die Inhalte einen echten Nutzen für den Besucher bieten. Holistischer, thematisch klar abgegrenzter Content dieser Art, der Suchanfragen erschöpfend beantwortet, wird von Google favorisiert. Deshalb ist es unumgänglich, dass das Marketing zuvor die Bedürfnisse der Zielgruppe analysiert, um deren oftmals sehr konkrete Fragen mit genau darauf abgestimmten, suchmaschinenfreundlichen Webseiteninhalten beantworten zu können.

Bei der Optimierung können interne Verlinkungen sowie die Verwendung strukturierter Daten Google dabei helfen, die Informationen auf einer Webseite noch besser zu verstehen, zu interpretieren und Zusammenhänge herzustellen. Das führt dann dazu, dass Google die Inhalte besser einordnen und bei relevanten Suchanfragen anzeigen kann.

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