Affiliate Marketing: Unterschied zwischen den Versionen
(→Provisionsmodelle) |
|||
Zeile 17: | Zeile 17: | ||
* '''Pay per Lead:''' Beim Pay per Lead Modell wird die Provision dann gezahlt, wenn ein Kunde über den Affiliate-Link auf die Website des werbetreibenden Unternehmens gelangt und anschließend Kontakt mit diesem aufnimmt (z.B. durch eine Angebotsanfrage). Es wird vor allem in beratungsintensiven Branchen, wie z.B. bei Versicherungen, angewandt, da hier der Besuch der Website meist nicht unmittelbar zu einem Kauf führt. | * '''Pay per Lead:''' Beim Pay per Lead Modell wird die Provision dann gezahlt, wenn ein Kunde über den Affiliate-Link auf die Website des werbetreibenden Unternehmens gelangt und anschließend Kontakt mit diesem aufnimmt (z.B. durch eine Angebotsanfrage). Es wird vor allem in beratungsintensiven Branchen, wie z.B. bei Versicherungen, angewandt, da hier der Besuch der Website meist nicht unmittelbar zu einem Kauf führt. | ||
− | * '''Pay per SignUp:''' Hier richtet sich die Provisionszahlung danach, ob ein Kunde sich nach dem Klick auf den Affiliate-Link auf der Website des Merchants | + | * '''Pay per SignUp:''' Hier richtet sich die Provisionszahlung danach, ob ein Kunde sich nach dem Klick auf den Affiliate-Link auf der Website des Merchants registriert. Dieses Modell kommt beispielsweise für Seiten mit Online-Spielen zur Anwendung. |
* '''Pay per View:''' Pay per View bedeutet, dass die Provision des Affiliates von der Anzahl der Banner- oder Linkeinblendungen abhängig ist, wobei meist eine Provision pro 1000 Einblendungen bezahlt wird. | * '''Pay per View:''' Pay per View bedeutet, dass die Provision des Affiliates von der Anzahl der Banner- oder Linkeinblendungen abhängig ist, wobei meist eine Provision pro 1000 Einblendungen bezahlt wird. | ||
− | * '''Pay per Lifetime:''' Bei diesem Modell finden die Provisionszahlungen nicht einmalig, sondern über einen längeren Zeitraum statt, z.B. solange wie ein Kunde ein Abonnement vom Merchant bezieht. Hierbei erhält der Affiliate für jeden Monat dieses Zeitraums einen bestimmten Betrag. | + | * '''Pay per Lifetime:''' Bei diesem Modell finden die Provisionszahlungen nicht einmalig, sondern über einen längeren Zeitraum statt, z.B. solange, wie ein Kunde ein Abonnement vom Merchant bezieht. Hierbei erhält der Affiliate für jeden Monat dieses Zeitraums einen bestimmten Betrag. |
Weitere mögliche Provisionsmodelle wären '''Pay per Airtime, Pay per Link, Pay per Print out, Pay per Click out''' oder '''Pay per Install''', welche in der Praxis jedoch eher selten angewandt werden. Weiterhin wäre eine Kombination verschiedener Modelle, wie beispielsweise Pay per Lead und Pay per Sale, möglich. | Weitere mögliche Provisionsmodelle wären '''Pay per Airtime, Pay per Link, Pay per Print out, Pay per Click out''' oder '''Pay per Install''', welche in der Praxis jedoch eher selten angewandt werden. Weiterhin wäre eine Kombination verschiedener Modelle, wie beispielsweise Pay per Lead und Pay per Sale, möglich. |
Version vom 21. März 2018, 11:51 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Definition und Funktionsweise
Unter Affiliate Marketing (oder auch Performance Based Marketing) versteht man einen Bereich des Online-Marketings, bei dem Werbelinks oder Banner zu einem Produktangebot auf der Webseite eines Affiliates platziert werden. Dabei stellt der Betreiber der Website (“Affiliate” oder “Publisher”) einem werbetreibenden Unternehmen (“Merchant” oder “Advertiser”) Werbefläche auf seiner Website zur Verfügung und erhält im Gegenzug eine Provision, wenn über den entsprechenden Link (“Affiliate-Link”) ein Erfolg (beispielsweise einen Produktkauf) herbeigeführt wurde. Es handelt sich also um eine partnerschaftliche Kooperation zwischen Merchant und Affiliate auf Provisionsbasis, wobei der Affiliate als Vermittler zwischen dem werbetreibenden Unternehmen und dem Kunden dient.
Abgesehen von der klassischen Form des Affiliate Marketings, bei der der Affiliate einen Werbelink auf seiner Website platziert, existieren noch weitere Möglichkeiten, wie beispielsweise den Link per E-Mail Marketing (Newsletter) oder über soziale Netzwerke zu verschicken.
Der Unterschied zwischen Affiliate Marketing und klassischen Werbeformen besteht darin, dass beim Affiliate Marketing nur Kosten anfallen, wenn eine entsprechende Handlung oder ein Umsatz erzeugt wird, was einen bedeutenden Vorteil dieser erfolgsbasierten Werbeform darstellt.
Provisionsmodelle
Es existiert eine Vielzahl von Modellen, anhand derer die Provision des Publishers bestimmt werden kann. Die wichtigsten werden nachfolgend kurz erläutert:
- Pay per Sale: Pay per Sale (oder auch Pay per Order) stellt die bekannteste Art der Vergütung dar. Das Modell ist dadurch gekennzeichnet, dass der Affiliate eine Provision erhält, wenn ein Kunde den Link auf der Website des Affiliates anklickt und anschließend ein Produkt oder eine Dienstleistung auf der Seite des Merchants erwirbt. Die Provision kann dabei entweder ein feststehender Betrag, ein Anteil am Verkaufspreis oder eine Mischform aus beidem sein.
- Pay per Click: Bei diesem Modell erhält der Affiliate jedes mal eine Provision, wenn der Link des Merchants auf seiner Website angeklickt wird. Aufgrund von Manipulationsmöglichkeiten vonseiten des Affiliates sowie der in der Regel geringen Vergütung hat dieser Ansatz jedoch stark an Bedeutung verloren.
- Pay per Lead: Beim Pay per Lead Modell wird die Provision dann gezahlt, wenn ein Kunde über den Affiliate-Link auf die Website des werbetreibenden Unternehmens gelangt und anschließend Kontakt mit diesem aufnimmt (z.B. durch eine Angebotsanfrage). Es wird vor allem in beratungsintensiven Branchen, wie z.B. bei Versicherungen, angewandt, da hier der Besuch der Website meist nicht unmittelbar zu einem Kauf führt.
- Pay per SignUp: Hier richtet sich die Provisionszahlung danach, ob ein Kunde sich nach dem Klick auf den Affiliate-Link auf der Website des Merchants registriert. Dieses Modell kommt beispielsweise für Seiten mit Online-Spielen zur Anwendung.
- Pay per View: Pay per View bedeutet, dass die Provision des Affiliates von der Anzahl der Banner- oder Linkeinblendungen abhängig ist, wobei meist eine Provision pro 1000 Einblendungen bezahlt wird.
- Pay per Lifetime: Bei diesem Modell finden die Provisionszahlungen nicht einmalig, sondern über einen längeren Zeitraum statt, z.B. solange, wie ein Kunde ein Abonnement vom Merchant bezieht. Hierbei erhält der Affiliate für jeden Monat dieses Zeitraums einen bestimmten Betrag.
Weitere mögliche Provisionsmodelle wären Pay per Airtime, Pay per Link, Pay per Print out, Pay per Click out oder Pay per Install, welche in der Praxis jedoch eher selten angewandt werden. Weiterhin wäre eine Kombination verschiedener Modelle, wie beispielsweise Pay per Lead und Pay per Sale, möglich.
Tracking
Um die Provision des Affiliates berechnen zu können, muss die Vermittlung des Kunden an das werbetreibende Unternehmen dem Affiliate zugeordnet werden können. Dies wird dadurch ermöglicht, dass der Affiliate-Link einen speziellen Code beinhaltet, der es für den Merchant erkennbar macht, welcher Affiliate den Kunden auf die entsprechende Website weitergeleitet hat. Diese Zuordnung wird als Tracking bezeichnet.
Außerdem werden häufig Cookies eingesetzt, die 30 bis 60 Tage auf dem Computer des Kunden gespeichert werden und somit auch eine Zuordnung von später stattfindenden Käufen ermöglichen. Dieses Verfahren wird als Cookie Tracking bezeichnet. Weitere mögliche Herangehensweisen umfassen Session Tracking, Tracking Pixel oder URL Tracking.
Arten
Wenn der Betreiber einer Website sich dazu entschließt, Werbelinks von Drittanbietern auf seiner Seite zu schalten, stehen ihm hierfür grundsätzlich zwei Möglichkeiten zur Verfügung:
entweder kann er sich direkt mit dem werbetreibenden Unternehmen in Verbindung setzen oder er nutzt ein sogenanntes Affiliate-Netzwerk (auch Affiliate Service Provider genannt). Dieses dient als Vermittler zwischen Merchants und Publishern und stellt verschiedene Werbemittel für Webseitenbetreiber zusammen. Außerdem übernimmt es die Messung der Sales, Clicks etc. und kümmert sich um die finanzielle Abwicklung der Provisionen.
Die Funktionsweise des Affiliate Marketings mit Zwischenschaltung eines solchen Affiliate-Netzwerks ist in der folgenden Abbildung dargestellt:
Abbildung: So funktioniert Affiliate Marketing, Autor: seobility
Von Seiten der Merchants wird diese Möglichkeit vor allem von kleineren Unternehmen genutzt, da dadurch deutlich Kosten und Zeit eingespart werden können. Beispiele für solche Affiliate-Netzwerke sind Awin (ehemals zanox), Webgains, belboon oder affilinet
Allerdings kann ein Unternehmen auch eine eigene Plattform entwickeln und somit die technische und finanzielle Abwicklung selbst übernehmen. In diesem Fall spricht man von “In-House Programmen”. Diese bringen den Vorteil mit sich, dass kein Affiliate-Netzwerk dazwischen geschaltet ist, welches einen Anteil an den vermittelten Provision erhält.
Vorteile
Affiliate Marketing bietet sowohl für den Merchant als auch den Publisher einige Vorteile.
Für den Merchant besteht ein zentraler Vorteil darin, dass nur Kosten entstehen, wenn die entsprechende Werbemaßnahme zu einem Erfolg geführt hat, wodurch das Risiko dieser Marketingform stark verringert wird. Zudem werden die Links meist auf Webseiten platziert, die einen thematischen Bezug zum beworbenen Produkt oder Unternehmen aufweisen. Dies ermöglicht eine spezifische Ansprache der anvisierten Zielgruppe und reduziert Streuverluste.
Doch auch für den Affiliate stellt diese Form des Online Marketings ein attraktives Geschäftsmodell dar, da er dadurch viel Geld verdienen kann. Hierfür muss die Website jedoch über eine entsprechende Reichweite verfügen und ansprechend gestaltet sein, um von einem Unternehmen als Werbeplattform ausgewählt zu werden. Ein weiterer Vorteil besteht in der einfachen technischen Umsetzung, da die Integration eines Werbelinks oder -banners keinen erheblichen Aufwand in der Akquise von Werbepartnern für den Affiliate darstellt.
Affiliate Marketing führt also zu einer Win-Win-Situation, da für beide Vertragsparteien Vorteile entstehen, und stellt deshalb einen beliebten Teilbereich des Online Marketings dar.
Beispiel
Ein Beispiel für Affiliate Marketing lässt sich auf der Website “preisvergleich.de” finden. Hier kann der Besucher aus verschiedenen Kategorien von Versicherungen bis Shopping das gewünschte Produkt auswählen und anschließend Preise von verschiedenen Anbietern vergleichen lassen. Zu jedem gefundenen Angebot ist ein Link eingefügt, der zum Shop des entsprechenden Anbieters führt.
Screenshot mit Preisvergleich von preisvergleich.de
Ein weiteres gutes Beispiel stellt die Nischenwebsite “robotertest.net” dar, die sich mit verschiedenen Arten von Haushaltsrobotern befasst und Produkttests für diese unterschiedlichen Kategorien durchführt. Die Ergebnisse dieser Tests werden in Form einer Rangliste dargestellt, die für jeden aufgeführten Artikel einen Link zur jeweiligen Amazon Seite enthält.
Screenshot mit Vergleich von Saugrobotern von robotertest.net