Frames und Framesets

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Achtung: Seit der neuesten HTML Version, HTML 5, gelten Framesets und Frames als nicht erwünschte Elemente, welche nicht mehr verwendet werden sollten. Weiter unten im Artikel werden moderne Alternativen zur Verwendung von Frames aufgezeigt.

Einleitung und Geschichte

Das Frameset mit seinen Frames stammt aus den frühen Jahren der Webseitengestaltung. Durch dieses 1996 von Netscape eingeführte Feature war es möglich, eine Webseite in unterschiedliche Abschnitte zu gliedern. Ursprünglich wurde das Frameset verwendet, um den Header und die Navigationsleiste einer Seite vom Inhalt zu trennen. Diese Trennung der statischen Teile - Navigation und Header - von den dynamischen Teilen, stammt aus einer Zeit, in der die Internetverbindung der meisten Nutzer nur sehr eingeschränkt war und die Geschwindigkeit nur ein Bruchteil der heute zur Verfügung stehenden Datenübertragungsraten ausmachte. Deshalb wurde versucht, nur bestimmte Teile einer Webseite neu zu laden, nämlich jene, die sich verändern, während die statischen Teile unverändert bleiben. Dadurch wurde Datenvolumen gespart und die Ladezeit reduziert.

Das Frameset

Das Frameset ist sozusagen der Bauplan oder die Blaupause einer Seite und wird in einer eigenen HTML Datei gespeichert. Es enthält die Anzahl der einzelnen Abschnitte sowie die Anzahl und Größe der Reihen und Spalten. Das dazugehörige HTML Element lautet "frameset" und kann unter anderem die Attribute "cols" und "rows" enthalten. Mit "cols" wird die Anzahl der Spalten und mit "rows" die Anzahl der Zeilen definiert. Die einzelnen Spalten werden dabei durch ein Komma getrennt. Es ist möglich eine oder mehrere Spalten oder Zeilen "dynamisch" zu formatieren, d.h. eine oder mehrere Zeilen passen sich an die Größe der fix eingestellten Spalten oder Zeilen an. Mit col="400,*" erstellt man ein Frameset mit zwei Spalten, wobei die erste Spalte 400 Pixel breit ist und die zweite Spalte den Rest des Displays einnimmt. Anzahl und Größe der Reihen werden analog zu den Spalten definiert. Die daraus entstehenden Felder werden dann mit jeweils einem Frame gefüllt.

Der Frame

Ein Frame ist das Kernstück einer Frameset Seite. Das "frame"-Element darf kein schließendes Element, sondern lediglich "inline", also durch "/>" am Ende des öffnenden Elements, geschlossen werden. Darüber hinaus darf dieses Element nur innerhalb eines Framesets verwendet werden.

Die zwei Hauptattribute eines Frames sind "src" und "name". Durch "src" wird die Inhaltsseite festgelegt, welche in dieses Feld geladen werden soll. Dies funktioniert genauso wie bei anderen Tags, wie z.B. "img". Das "name"-Attribut dient als Ziel für Links und ist daher für die Navigation unerlässlich. Abgesehen von diesen beiden Attributen sind folgende erlaubt: id, class, style, title, longdesc, frameborder, marginwidth, marginheight, noresize und scrolling. Die Attribute frameborder, noresize und scrolling sind dabei spezifisch für dieses Element. Mit "frameborder" kann ein Rahmen für das Element definiert werden, allerdings stehen hier nicht alle Möglichkeiten zur Verfügung, die CSS bietet. Noresize bestimmt, ob der Benutzer die Möglichkeit hat, das Element zu vergrößern oder zu verkleinern. Ob ein Frame eine Scrollleiste bekommt, wird vom scrolling-Attribut definiert.

Nachteile von Frames

Die Nachteile von Frames sind vielfältig. In diesem Abschnitt werden, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, einige davon vorgestellt.

Zunächst kommen Framesets und Frames aus einer Zeit, in der die dynamische Erstellung von Webseiten durch die Verwendung von serverseitigen Programmiersprachen von den meisten Providern noch nicht bzw. nicht standardmäßig angeboten wurden. Nachdem dies heute der Fall ist, existiert der klassische Anwendungsfall von Frames nicht mehr. Die Nachteile bleiben jedoch bestehen. Da der Browser immer das gesamte Konstrukt anzeigt, führt die Trennung einer Seite in mehrere Dokumente dazu, dass Nutzer keine Lesezeichen auf Unterseiten setzen können. Darüber hinaus wird dadurch das Ausdrucken von kompletten Seiten unmöglich.

Ein besonders ärgerlicher Nachteil von Frames ist, dass über Suchmaschinen gefundene Seiteninhalte ohne die dazugehörige Navigation angezeigt werden. Im Zeitalter von Smartphone, Tablet und Co. ist außerdem die Tatsache, dass Frames nicht mit CSS positioniert werden können, ein untragbarer Nachteil, der die Nutzung dieser Seiten auf mobilen Endgeräten beinahe unmöglich macht.

Bedeutung von Frames für SEO

Die meisten Suchmaschinen, darunter auch Google, beachten auf Seiten mit einem Frameset nur den "noframes"-Bereich, wodurch eine klassisch aufgebaute Frame Seite nicht indexiert werden kann. Um die Anzeige von Inhalten ohne die passende Navigation zu verhindern, kann zwar ein JavaScript-Snippet verwendet werden, insgesamt ist von der Verwendung von Frames allerdings strengstens abzuraten. Wenn eine Website optimiert werden soll, die mit dieser Technologie gestaltet wurde, empfiehlt sich eine sofortige Neugestaltung, welche die Verwendung mobiler Endgeräte berücksichtigt.

Moderner Ersatz für Frames

Lässt es sich nicht vermeiden, einige Element oder Dokumente einzubinden, sollte lieber das iframe-Element genutzt werden. Bei diesem Element handelt es sich um einen Nachfolger von Frames, welcher besonders häufig für die Einbindung von Videos verwendet wird. Geht es nur darum, eine fixierte Navigation zu erhalten und damit das Scrollen zu selbiger zu verhindern, besteht die Möglichkeit mit CSS und dem "position: fixed"-Attribut eine XHTML und HTML 5 kompatible Lösung umzusetzen. Darüber hinaus bietet AJAX, eine Kombination aus JavaScript und XML, die Möglichkeit, einzelne Elemente und Inhalte auf einer Webseite dynamisch, d.h. abhängig von der tatsächlichen Nutzung, nachzuladen und somit anzupassen.

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