Batch-Programmierung

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Definition

Der Begriff Batch-Programmierung bezieht sich auf ein Programmierparadigma, mit dem sich bestimmte Befehle im Rahmen eines Betriebssystems, wie zum Beispiel Windows 10 oder Windows Server 2019, automatisch abarbeiten lassen. Der Begriff stammt aus den Anfängen der Computertechnik, als sämtliche Programme und Daten auf Lochkarten gespeichert wurden. Diese Lochkarten wurden auf Stapel (Batch) abgelegt und nacheinander in den Computer eingegeben. Sie stellten die exakte Reihenfolge dar, mit der der Rechner arbeiten musste. Auf diese Weise konnten sowohl Daten als auch Behle in das System eingetragen werden. Mit der Entwicklung digitaler Speichermedien Anfang der 70er Jahre (Magnetkarten und Magnetbänder) verloren Lochkarten immer mehr an Relevanz, sodass sie binnen weniger Jahre durch neue Speichermedien verdrängt wurden. Der Begriff Stapel- bzw. Batch-Verarbeitung hat sich jedoch sprachlich etabliert und bezieht sich auf die sequentielle Verarbeitung von Daten bzw. Befehlen.

Bei Batch-Programmen handelt es sich in der Regel um simple Programme, die mit Befehlen für die Kommandozeile versehen sind und diese der Reihe nach ausführen. Mit dem Begriff Batch-Programmierung wird die Programmierung dieser Batch-Dateien bzw. Batch-Programme bezeichnet. Im Grunde handelt es sich bei einer Batch Datei um einen Stapel an Befehlen, weswegen in diesem Kontext oft der Begriff Stapel-Verarbeitung verwendet wird. Batch-Dateien werden insbesondere im Bereich der Konfiguration von Betriebssystemen, Servern und der Automatisierung von zahlreichen Abläufen wie Datensicherung eingesetzt.

Für Windows wird das BAT-Dateiformat für Batch-Dateien verwendet. Ein prominentes Beispiel hierfür ist die Datei Autoexec.bat, die bei älteren Windows-Versionen genutzt wurde, um die Startsequenz des Betriebssystems einzuleiten. Obwohl die Batch-Programmierung mit dem Übergang zu moderneren Betriebssystemen (Windows 10, Linux Mint, Android) etwas an Relevanz verloren hat, erweisen sich dennoch viele Befehle (ECHO, PAUSE, DIR) für bestimmte Prozesse noch heute als äußerst nützlich. Auf Wunsch vieler IT-Fachkräfte hat Microsoft sogar dafür gesorgt, dass die aktuellen Versionen seiner Windows-Betriebssysteme für den Consumer und Server-Markt (Windows 10, Windows Server 2019) volle Unterstützung für Batch-Programmierung bieten und sich weitestgehend durch den Einsatz von Batch-Programmen installieren und konfigurieren lassen.

Funktionsweise

Batch-Programmierung kann als eine interpretierte Skriptsprache bezeichnet werden und ist in erster Linie für die Steuerung und Konfiguration des Betriebssystems ausgelegt. Für die Entwicklung von Web- und Desktop-Anwendungen ist die Skriptsprache nicht geeignet, da wichtige Programmier-Strukturen und -Konstrukte nicht vorhanden sind. Batch beinhaltet jedoch grundsätzliche Funktionen und Features einer modernen Programmiersprache, wie beispielsweise die konditionellen Operatoren IF, IF NOT und die konditionelle Schleife WHILE. Batch-Programme werden nicht in eine ausführbare Datei gespeichert, wie es bei Desktop-Programmen üblich ist, sondern sie werden während der Laufzeit interpretiert und in Maschinencode übersetzt. Dieser Prozess wird automatisch durch die Windows-Eingabekonsole cmd.exe geregelt, sodass in der Regel nach dem Ausführen einer Batch Datei keine nachträglichen Konfigurationen nötig sind.

Die Batch Datei kann jedoch nur dann ausgeführt werden, wenn diese in korrekter Syntax geschrieben ist. Das bedeutet, dass Zeichen, Befehle und deren Relationen im Rahmen der zugelassenen Batch-Grammatik des jeweiligen Betriebssystems formuliert werden müssen. Bei der Programmierung von Batch-Programmen muss die Betriebssystemumgebung, auf der das Batch-Programm später ausgeführt werden soll, unbedingt in Betracht gezogen werden. Denn einige Batch-Befehle für ältere MS-DOS-Varianten können eventuell in Windows 10 oder Windows Server 2019 nicht vorhanden sein.

Um eine Batch Datei zu erstellen, reicht in der Regel ein einfaches Textbearbeitungsprogramm, wie zum Beispiel der kostenlose Notepad++ Editor aus. Die Batch-Befehle werden der Reihe nach in die Textdatei eingetragen, die danach mit der Endung .bat abgespeichert wird. Anschließend wird das Batch-Programm direkt in Windows mit einem Doppelklick gestartet.

Beispiele für häufige Batch-Befehle

Zu den wichtigsten Batch-Anweisungen gehört der Befehl ECHO. ECHO wird dazu eingesetzt, um textuelle Inhalte in der DOS-Ausgabekonsole herauszugeben. Der Befehl ECHO Hallo User gibt in der DOS-Konsole ein Hallo User aus, während der Befehl @ECHO OFF bewirkt, dass die Anweisungen in der Konsolenansicht nicht angezeigt werden. Mit dem Befehl PAUSE wird die Ausführung der Befehle so lange unterbrochen, bis der Nutzer eine beliebige Taste betätigt. PAUSE wird in vielen Fällen am Ende einer Datei eingefügt, damit Nutzer die Möglichkeit haben, die Ausgabekonsole auf eventuelle Fehlermeldungen zu überprüfen. Mit dem Befehl REM können Kommentare eingefügt werden, die nicht als Befehl behandelt werden.

Die Befehle DEL und ERASE können Anwender nutzen, um eine oder mehrere Dateien zu löschen. Diese beiden Anweisungen lassen sich mit mehreren Parametern kombinieren. So kann man zum Beispiel mit dem Parameter /F auch schreibgeschützte Dateien entfernen. Mit dem Parameter /P kann man zum Beispiel bewirken, dass für jeden Löschversuch eine Bestätigung des Nutzers eingefordert wird. Der Befehl DIR (Directory) wird dazu eingesetzt, um alle Ordner und Dateien des jeweiligen Verzeichnisses anzuzeigen. DIR kann mit weiteren Parametern kombiniert werden, um zum Beispiel nach Dateien mit bestimmten Endungen zu suchen. Der Befehl RD (Remove Directory) wird im Rahmen der Batch Programmierung eingesetzt, um ganze Verzeichnisse zu löschen.

Weiterführende Links

https://praxistipps.chip.de/batch-online-lernen-3-gute-webseiten_47068

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