URL
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Definition
Mit dem Begriff URL (Uniform Resource Locator) wird ein eindeutiger Pfad bezeichnet, der innerhalb eines Protokolls (HTTP oder FTP) zu einer bestimmten Ressource führt. Es handelt sich dabei um einen einheitlichen Standard, der es erlaubt, Inhalte im World Wide Web präzise zu finden und aufrufen zu können. So werden beispielsweise über das Internet-Anwendungsprotokolle HTTP (Hypertext Transfer Protocol) und die verschlüsselte Variante HTTPS (Hypertext Transfer Protocol Secure) die sich auf einem Server befindlichen Websites und Dateien über eindeutige URLs aufgerufen. Es muss sich dabei jedoch nicht zwingend um HTTP- oder HTTPS-Ressourcen handeln. Ebenso können im Webbrowser FTP-Ressourcen (File Transfer Protocol) über eine URL direkt aufgerufen und als Download gestartet werden.
Geschichte
In den Anfangsjahren des Internets fand sich in der offiziellen Dokumentation zum World Wide Web keine dedizierte Bezeichnung für die Adresse von Websites. Im Jahr 1992 versuchte der britische Informatiker Tim Berners-Lee, der als Erfinder von HTML und Begründer des Internets gilt, eine Arbeitsgruppe zu gründen, die einen einheitlichen Standard für den Zugriff auf Dokumente im Rahmen des World Wide Web entwickeln sollte. Tim Schlug den Begriff Universal Document Identifier (UDI) vor, womit seinen Vorhaben nach ein allgemeiner Internet-Standard eingeführt werden sollte. Die Bezeichnung wurde jedoch als zu arrogant bemängelt, was in erster Linie an dem Wort "universal" lag. Stattdessen wurde von der Arbeitsgruppe der Begriff "uniform" vorgeschlagen. Des Weiteren wurde "Document" durch "Ressource" ausgewechselt, um zu verdeutlichen, dass im World Wide Web neben textuellen Dokumenten auch andere Formate und Informationssysteme zu finden sind. Für den zu definierenden Internet-Standard wurde noch eine weitere Namensänderung beschlossen. Der Name "Identifier" wurde durch "Locator" ersetzt, um zu unterstreichen, dass es sich bei WWW-Adressen nicht um permanent registrierte Adressen handelt. Der Standard wurde von der Gruppe im Dezember 1994 unter der Bezeichnung "Uniform Resource Locator" (URL) veröffentlicht.
Bestandteile einer URL
An dem folgenden Beispiel einer URL sehen wir uns die einzelnen Bestandteile an:
http://www.example.com/verzeichnis-1/datei1.html
- Protokoll: http://
Das Übertragungsprotokoll HTTP (Hypertext Transfer Protocol) dient zur Übertragung von HTML-Dateien im Internet. Das Protokoll "http:" und die beiden Trennzeichen "//" müssen nicht explizit in die Adressleiste eingetragen werden, sondern werden von Webbrowsern automatisch ergänzt. - Domain/Domainname: www.example.com
Hierbei handelt es sich um den Hostnamen des Servers, auf dem das HTML-Dokument abgelegt ist, das der Webbrowser abrufen soll. Die einzelnen Domain-Teile werden durch Punkte voneinander getrennt. - Pfad bzw. Verzeichnis: /verzeichnis-1/
Wie auf dem heimischen Computer kann auch der Speicherplatz auf einem Server in Verzeichnisse und Unterverzeichnisse angelegt werden. In der Adressleiste des Browsers werden Pfadangaben durch Schrägstriche "/" voneinander getrennt. - Dateiname: datei1.html
Mit dem Dateinamen wird das Dokument angegeben, das der Nutzer angezeigt bekommen möchte. In den meisten Fällen ist es möglich, keinen Dateinamen anzugeben. Der Server sucht dann automatisch nach einem Standard-Dokument (index.html) und zeigt dieses an, falls es im Verzeichnis vorhanden ist.
Erlaubte Zeichen in einer URL
Die Datenübertragung im World Wide Web beruht seit dessen Anfängen auf dem "American Standard Code for Information Interchange" (ASCII-Standard). Die erlaubten Zeichen basieren auf einer englischen Schreibmaschinentastatur und werden im Folgenden näher spezifiziert:
- Reservierte Sonderzeichen: / ? # [ ] @ : $ & ' ( ) * + , ; =. Hierbei handelt es sich um Zeichen, die eine bestimmte Bedeutung im Datenpfad ausüben. Das &-Sonderzeichen markiert beispielsweise einen Query-String und grenzt einzelne Parameter in der URL voneinander ab.
- Nichtreservierte Zeichen: Sonderzeichen (- . _ ~), Buchstaben (A-Z, a-z), Ziffern (0-9). Hierbei handelt es sich um Zeichen, die keine vorgegebene Bedeutung für die URL haben.
Unterschiede zwischen URL und Domain
In der Umgangssprache werden die Begriffe Domain und URL oft synonym verwendet, wenn man sich auf eine ganze Webpräsenz bezieht. Doch URL und Domain bezeichnen Unterschiedliches, was in vielen Fällen zu Verwechslungen führt. Mit einer Domain wird eine Adresse im Internet bezeichnet, wie beispielsweise www.example.com. Eine Domain besteht aus drei Teilen, und zwar:
- der Top-Level-Domain: .com
- der Second-Level-Domain: example
- und der Third-Level-Domain: www.
Zur Abgrenzung wird mit einer URL die exakte Adresse einer einzelnen Webseite im Internet bezeichnet. Die URL kann recht lang sein, da sie aus der Domain und dem exakten Pfad zu einer einzelnen Seite besteht.
Absolute vs. relative URLs
Absolute URLs nutzen dieselbe Syntax wie relative URLs, verfügen aber in der Pfad- bzw. Verzeichnisangabe der Zielressource über alle relevanten Informationen, um Dateien auf einem beliebigen Server im Internet aufrufen zu können. Eine absolute URL setzt sich aus dem Domainnamen, Pfad sowie Dateinamen zusammen, wie zum Beispiel:
http://www.example.com/absolute-urls/index.html
Dadurch ist eine absolute URL völlig unabhängig von der Ausgangsseite und lässt sich zum Aufruf beliebiger externer Ressourcen im Internet verwenden.
Als relative URLs werden hingegen Verweise auf Ressourcen bezeichnet, bei denen die Zielangabe nicht mit einer kompletten Pfadangabe definiert ist. Mit einer relativen URL werden Zielressourcen in Relation zu der eigenen Domain und dem aktuellen Pfad angezeigt. Eine relative URL verweist damit auf Unterseiten der eigenen Webpräsenz. Eine relative URL besteht aus dem Verzeichnis und dem Dateinamen, wie zum Beispiel:
/relative-urls/index.html
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