Flesch Reading Ease: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 23. Januar 2024, 13:37 Uhr

Definition

Der Flesch-Reading-Ease-Score oder Lesbarkeitsindex ist ein quantitativer Messwert, der angibt, wie gut lesbar ein Text ist. Marketer und Verfasser von Content verwenden diesen Wert, um die Lesbarkeit von Texten zu bewerten und zu optimieren.

Der Lesbarkeitsindex, den ein Textausschnitt hierbei erhält, wird durch eine Zahl zwischen 0 und 100 ausgedrückt. Je höher die Zahl ist, desto besser ist die Lesbarkeit des Textes.

Oftmals findet dieser Wert im Zusammenhang mit Online-Content wie Blogartikeln, Website-Texten und Werbematerialien Anwendung. Marketing-Fachleute streben dabei eine möglichst hohe Punktzahl an, die darauf schließen lässt, dass der Inhalt ansprechend und die Bedeutung für Kunden verständlich und zugänglich ist.

Die Formel zur Berechnung des Flesch Lesbarkeitsindex wurde in den 1940ern von Rudolf Flesch entwickelt. Sein Ziel damals war es, Zeitungen leichter lesbar zu machen.

Auf Grundlage dieses Index wurde außerdem der Index Flesch-Kincaid-Grade-Level entwickelt, welcher mithilfe dieser Formel ermittelt, für welche Altersgruppe ein Text geeignet ist. Die Ergänzung der Rechnung erfolgte durch J. Peter Kincaid.

Im Folgenden werden die jeweiligen Werte den Klassenstufen im US-Schulsystem zugeordnet, von welchen man ein entsprechendes Leselevel erwarten würde. Die Informationen stammen aus dem Text „How to Write Plain English“ („Wie man klares Englisch schreibt“) von Rudolf Flesch:

Flesch-Wert Verständlich für (Klassenstufe im US-Schulsystem)
100-90 5. Klasse
90-80 6. Klasse
80-70 7. Klasse
70-60 8. bis 9. Klasse
60-50 10. bis 12. Klasse
50-30 Student
30-10 Uni-Absolvent
10-0 Akademiker

Wie wird der Flesch-Reading-Ease-Score berechnet?

Der Flesch-Reading-Ease-Score wird mithilfe einer mathematischen Formel berechnet.

Die verwendete Formel lautet:

206.835 - 1.015 / (Gesamtanzahl der Wörter / Gesamtanzahl der Sätze) - 84.6 (Gesamtanzahl der Silben / Gesamtanzahl der Wörter) 

Die Punktzahl für Texte oder Textausschnitte wird anhand von zwei Schlüsselwerten ermittelt, nämlich der durchschnittlichen Satzlänge des Textes und der durchschnittlichen Silbenanzahl innerhalb eines Wortes. Je kürzer diese beiden Werte sind, desto leichter lässt sich das Geschriebene lesen. Das liegt daran, dass lange Sätze mit einer hohen Anzahl langer, komplexer Wörter größere Anstrengung erfordern, um verstanden zu werden.

Man muss diese Formel allerdings nicht manuell anwenden, um die Lesbarkeit von Texten zu überprüfen. Es können auch Online-Tools genutzt werden, wie z. B.:

  • Microsoft Office (hat einen integrierten Flesch-Reading-Ease-Score-Rechner)
  • Yoast SEO Plug-in Feature
  • Websites wie z. B. Flesch-Index oder The Writer

Was ist ein guter Flesch-Wert?

Je höher der Readability-Score ist, desto besser lesbar ist ein Text. Im Allgemeinen gilt es daher, den höchstmöglichen Wert anzustreben.

Content mit einem Wert von 60 gilt für die Mehrheit der Erwachsenen als lesbar. Bei Online-Texten empfiehlt sich eine Punktzahl von mindestens 70. Dem Flesch-Kincaid-Grade-Level nach bedeutet dies, dass der Text mühelos von jemanden mit dem Leselevel eines 13- bis 15-Jährigen gelesen werden kann.

Was jedoch als ‘guter’ Wert zählt, hängt sehr von der vorgesehenen Verwendung des Contents sowie vom jeweiligen Zielpublikum ab. Ein Artikel, der ein komplizierteres Thema behandelt, hat etwa von Natur aus einen niedrigeren Lesbarkeitswert als ein Blogbeitrag.

Bis zu einem gewissen Grad sollte er die Intention des Textes widerspiegeln. So sollte ein Fachartikel dem Leser eine anspruchsvolle Lektüre bieten, während das Verstehen eines Blogbeitrags wiederum keine große Herausforderung darstellen sollte. Bei Content im Internet bedeutet ein Wert von weniger als 60 jedoch, dass der Text durchaus leichter zugänglich geschrieben werden könnte.

Wie kann man den Flesch-Wert verbessern?

Um mit ihrem Content hohe Lesbarkeitswerte zu erzielen, müssen Texter prägnante, ansprechende und klare Inhalte verfassen.

Dies erreicht man beispielsweise durch die Berücksichtigung der folgenden Aspekte:

  • Kurze Sätze verwenden, zum Beispiel, indem man einen langen Satz in zwei kürzere unterteilt.
  • Inhalte nach Möglichkeit durch kürzere und einfachere Wörter vermitteln.
  • Bei der Nachbearbeitung die längsten Wörter möglichst entfernen oder ändern.
  • Kurze Absätze nutzen.
  • Längeren Texten durch Header oder Subheader Struktur verleihen.
  • Aktiv (statt Passiv) sowie Handlungswörter verwenden.
  • Vergleichen des eigenen Lesbarkeitsindex mit dem der Wettbewerber.

Relevanz für ‌‌Online‌ ‌Marketing und SEO

Bei Marketing-Content mit einem hohen Lesbarkeitswert handelt es sich gleichzeitig auch um einen Inhalt, der für Kunden ansprechender und zugänglicher ist und daher gerne gelesen wird.

Lesbarer Content ist insbesondere bei der Erstellung von Online-Materialien von Relevanz, da Online-Käufer in der Regel wenig Geduld haben und sich schnell dafür entscheiden, eine Seite wieder zu verlassen, wenn der Inhalt sie beispielsweise nicht neugierig macht oder die Pagespeed der Website zu langsam ist.

Dieser Aspekt ist wichtig, denn ein höherer Wert hat letztendlich zur Folge, dass der Inhalt ein breiteres Publikum anlocken wird.

Darüber hinaus ist ein guter Reading-Ease-Score ist auch für SEO-Rankings entscheidend. Eine gute User Experience kann dazu führen, dass die Seite eine höhere SERP-Position erreicht, da User, die eine Webseite gerne nutzen, auch länger auf dieser verweilen.

Letztendlich deuten diese Trends darauf hin, dass die Inhalte den Usern gefallen. Somit ist es wahrscheinlicher, dass sie zurückkehren und den Content empfehlen werden.

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